Hap-Ki-Do
Der Begriff Hapkido beschreibt eine koreanische Kampfkunst, welche ihren Ursprung im japanischen Daitō-ryū Aiki-jūjutsu hat und sich aus den drei Wörtern HAP (Harmonie von Körper und Geist), KI (innere und äußere Kraft) und DO (der Weg auch oder auch die Lehre) zusammensetzt.
Das Hapkido versteht sich als Kunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Der Verein Feldbach-Fehring praktiziert das Lehrsystem des Großmeisters Kim Sou Bong. Gelehrt werden eine Vielzahl von Hebeltechniken sowie Wurf-, Tritt- und Schlagtechniken. Die Bewegungen werden nach den Prinzipien des Kreises, des Flusses und der Einwirkung ausgeführt.
Fokus der Ausbildung ist die Förderung einer positiven Entwicklung der Persönlichkeits eines jeden Hapkido-in. Die dafür notwendige Basis bildet ein respektvoller Umgang der Vereinsmitglieder untereinander – vor allem während des Trainings als auch im Rahmen der sonstigen Vereinsaktivitäten.
Der Ursprung
Das Hapkido ist ein modernes, aber dennoch uraltes koreanisches Kampfkunst System dessen Wurzeln rund 3000 Jahre in die Vergangenheit reichen. Aufgrund der wechselvollen koreanischen Geschichte sind auch in diesem System Einflüsse aus China und Japan erkennbar. Vor ungefähr 2000 Jahren verbreiteten sich diese Techniken durch Buddhistische Mönche da diese gezwungen waren, sich selbst auf ihren weiten und gefährlichen Wanderungen zu schützen. Die buddhistischen Wurzeln manifestieren sich in der Verwendung zahlreicher Hebel-, Gelenk- und Kraftausnutzungstechniken mit dem Grundgedanken, den Gegner nicht zu töten, sondern kampfunfähig zu machen.
Die Entwicklung des Hapkido
Als Begründer des modernen Hapkido gilt Meister Choi Young Sul. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts kam er als kleiner Junge nach Japan – der damaligen Besatzungsmacht Koreas. 30 Jahre lang erlernte er bei Meister Takeda Sogaku das traditionelle Samuraisystem Daito Ryu Aiki Ju Jitsu, welches vorwiegend kreisrunde Bewegungsmuster mit unterschiedlichen Würfen und Hebeln einsetzt. Einer der Mitschüler von Meister Choi Young Sul war Morihei Ueshiba, der Begründer des Aikido. Somit ergibt sich eine gewisse Verwandtschaft zwischen einigen Hapkido und Aikido Techniken.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges kehrte Meister Choi in seine koreanische Heimat zurück. Dort lehrte er ein ihm modifiziertes System in welchem er insbesondere die harten und zweckmäßigen Tritt- und Schlagtechniken des alten koreanischen Stils Tae Kyon als auch einige Elemente des Subak, einem alten koreanischen Ringkampfsystem, in seine Kunst aufnahm. Er gab dem System die Bezeichnung Hap Ki Kwan. Einer seiner Schüler, Meister Ji Han Jae, erweiterte dieses System um Nervendrucktechniken und den philosophischen Hintergrund und benannte dieses System im Jahr 1958 Hapkido.
Hapkido in Österreich
Großmeister Kim Sou Bong kam 1964 nach Deutschland. Nach kurzer Zeit des Aufenthalts begannen einige deutsche Bergleute bei Großmeister Kim Sou-Bong Unterricht zu nehmen. Nach einjährigem Aufenthalt kehrte Großmeister Kim Sou Bong nach Amerika zurück. 1968 kehrte er schließlich dauerhaft nach Deutschland zurück.
1972 stellte Großmeister Kim Sou Bong Hapkido erstmals in Österreich vor. Anschließend fanden in Graz Wochenendlehrgänge statt. Im Dezember 1973 wurde Hapkido offiziell im damaligen AiDoKan-Verein eingeführt. Bereits im Mai 1974 wurde die erste Gürtelprüfung in Graz abgenommen. Die Prüfungen wurden alle von GM Kim Sou Bong, der in Düsseldorf lehrte, durchgeführt und der seinen Aufenthalt in Graz mit Lehrgängen für die Schüler verband. Am 30. August 1978 legten die Grazer Gerhard Agrinz und Ewald Pilz in Düsseldorf als erste Österreicher die Hapkido-Meisterprüfung ab.
1976 veröffentlichte Großmeister Kim Sou Bong das erste deutsche Hapkido Buch (Kim Sou Bong: Hap Ki Do – Grundlagen und Techniken der koreanischen Selbstverteidigung. Im Jahr 1989 veröffentlichte er sein zweites Buch, in welchem er das Hap-Ki-Do Lehrsystem Kim Sou Bong vorstellte.
Anfang der 90´Jahre gründete er das Europäische Hapkido-Bildungszentrum in welchem er sein neu entwickeltes TMR-Lehrsystem lehrte. Dieses neue Lehrsystem basiert nicht auf dem systematischem Aufbau einer technischen Abfolge, sondern gibt dem Schüler die Möglichkeit, selbstständig mittels TMR-Übungselementen seine Persönlichkeit aufzubauen und seine Schwächen und Stärken selbst zu erkennen. Heute betreibt sein Meisterschüler Großmeister Gerhard Agrinz sehr erfolgreich das Hap-Ki-Do Bildungszentrum in Düsseldorf.